Übergabe der Förderurkunde vor dem Haus Wenge. Foto: Dirk Reischl, Haus Wenge Lanstrop e. V.
Not macht erfinderisch: Da der einzigartige Dachboden von Haus Wenige aus statischen Gründen nicht betreten werden kann, werden Besuchende die architektonische Attraktion bald virtuell erleben. Der Verein Haus Wenge Lanstrop e. V. möchte den Dachboden digital erfassen und mittels VR-Brillen und einer Webapplikation allen Interessierten zugänglich machen. Die NRW-Stiftung unterstützt das Vorhaben mit einem Zuschuss von bis zu 5.000 Euro.
Bei einem Besuch am 15. April 2025 überreichte Geschäftsführer Stefan Ast, zusammen mit Ministerin Ina Brandes, die Förderurkunde an den Vereinsvorsitzenden Dr. Günter Hagenhoff und den 2. Vorsitzenden Matthias Hüppe, als Projektleiter.
Haus Wenge wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft im Rahmen des Projekts „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ gefördert. Neben dem Arbeitsplatz und dem Zuhause sind Dritte Orte Häuser für Kultur und Begegnung, die vom bürgerlichen Engagement getragen werden. In Nordrhein-Westfalen sind inzwischen 45 solcher Orte entstanden. Das Gesamtbudget für das Förderprogramm in den Jahren 2025 bis 2028 beträgt 18Millionen Euro.
Haus Wenge in Dortmund-Lanstrop ist das älteste Backsteingebäude Dortmunds und das einzige erhaltene Adelshaus aus dem 16. Jahrhundert mit gotischen Formen. Von der ehemaligen Wasserburg ist heute nur noch das Haupthaus erhalten. Zu den architektonischen Besonderheiten des Gebäudes zählt seine Dachkonstruktion. Das 25 Meter lange und 14,5 Meter breite, freitragende Sparrendach wurde ohne Stützen und Pfetten konstruiert und wird ausschließlich durch Holznägel zusammengehalten. Damit ist der Dachboden in dieser Form und Größe einzigartig in Nordrhein-Westfalen.
„Die Dachkonstruktion von Haus Wenge ist von hoher bauhistorischer und denkmalpflegerischer Bedeutung. Mit dem Vorhaben, den Dachboden virtuell zugänglich zu machen, beweist der Verein Einfallsreichtum und Kreativität“, begründet Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg Eckhard die Förderentscheidung der Stiftung.
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 mehr als 3.800 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt über 325 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden. Mehr Informationen auf www.nrw-stiftung.de und im Podcast „Förderbande“.